Chronik
Oktober 2014 – Hilaribergl – ungewisse Zukunft
„Da Summa is ausse“ – Herbst: Die Kühe kommen von den Almen, die Blätter werden bunt, alles verändert sich – auch das Kamillianerkloster Hilaribergl in Kramsach. Eine ungewisse Zukunft steht bevor. Keiner weiß, wies weitergeht – wird das Kloster verkauft – finden noch Messen statt im kleinen Wallfahrtskircherl? ………
Nach dem Zeitungsbericht vom 04.10.2014 in der Tiroler Tageszeitung (siehe unten!!) feierten wir mit vielen Gläubigen am Sonntag, den 05. Oktober 2014 eine wunderschöne Messe im kleinen Kircherl am Hilaribergl. Viele Messbesucher fanden gar keinen Platz in der Wallfahrtskirche und blieben kurzerhand bei strahlendem Sonnenschein vor der Kirche und feierten mit. Wir durften die Heilige Messe musikalisch umrahmen.
Bereits vor der Messe fand die Unterschriftenliste, initiiert von Lotte Moser, großen Anklang.
Die Kinder beim Unterschreiben der Unterschriftenliste zur Erhaltung des „Bergls“ mit Lotte Moser!
Nach der Heiligen Messe mit Pater Josef Angerer!
Walter Zwicknagl, Redakteur der Tiroler Tageszeitung schrieb am 04.10.2014:
„Ungewisse Zukunft für Wallfahrtsort mit Tradition
Freunde des Hilaribergls in Kramsach starten eine Unterschriftenaktion. Nächste Woche gibt es eine entscheidende Sitzung der Kamillianer.
Kramsach – Aufregung gibt es unter den vielen Freunden der Wallfahrtskirche am Kramsacher Hilaribergl. Denn immer öfter war in den vergangenen Wochen von einer Schließung und gar einem Verkauf des Kamillianer-Klosters die Rede.
Im Ungewissen ist da auch Pater Josef Angerer, der lange Zeit als Missionar in Südamerika wirkte und seit dem Jahr 2007 der gute Geist am Hilaribergl ist. Er ist auch Pfarrprovisor in Brandenberg. „In den nächsten Tagen gibt es von Ordensseite eine Sitzung, in der sich die Zukunft des Hilaribergls entscheidet“, stellt er auf Anfrage fest. Genaues wisse er nicht. „Mit mir will Provinzial Leonhard Gregotsch in dieser Sache reden“, bestätigt BM Manfred Stöger.
„Dass man das Bergl so sang- und klanglos zusperren will, verstehe ich nicht. Ich bin mit diesem Kleinod seit fast 70 Jahren verbunden“, meint die Kramsacherin Lotte Moser, die mit einigen Getreuen ab Sonntag eine Unterschriftenaktion startet. Schon vor dem Gottesdienst um 16 Uhr liegt eine Liste auf.
„Eine Schließung dieses Wallfahrtsortes wäre jammerschade. Aber eigentlich weiß ich über das künftige Prozedere wenig bis gar nichts“, stellt Dekan Franz Auer als Pfarrer von Mairathal und Voldöpp fest. Der Spielraum für eine seelsorgliche Betreuung durch Priester der Erzdiözese, die vielleicht ins Spiel gebracht wird, werde von Jahr zu Jahr immer kleiner.
„Falls es um einen Verkauf gehen sollte, ist das bei uns meldepflichtig. Es ist ganz klar, dass das Kirchlein unter Denkmalschutz steht. Und der Denkmalschutz geht mit, wenn es zu einer Veräußerung kommen sollte. Das ist sicher etwas, wo wir genau aufpassen werden“, betont Walter Hauser vom Bundesdenkmalamt in Innsbruck.
Besitzer der Einsiedelei ist seit dem Jahr 1913 der Krankenpflegeorden der Kamillianer. Erst im Vorjahr wurden mit dem ehemaligen Erzbischof Alois Kothgasser „100 Jahre Jahre Kamillianerorden am Hilaribergl“ gefeiert.
Die Zahl der Gläubigen, die jeden Sonntag zum Gottesdienst um 16 Uhr aus mehreren Teilen des Landes kommen, spricht für sich. Das Gästehaus, das an die Kirche angebaut ist, verfügt über 14 einfach ausgestattete Zimmer. Das Haus wurde immer gerne für Tagungen, Exerzitien und Einkehrtage genutzt. Wenn aber der letzte Kamillianer Brandenberg als seine künftige Wirkungsstätte sehen muss, ist es um das Bergl, wie es im Volk genannt wird, geschehen. Früher diente das Haus auch als Studienheim und Noviziat. Dass immer wieder Gerüchte auftauchen, in denen sogar vom Kloster-Areal als Baugrund die Rede ist, verunsichert Kenner der Szenerie noch mehr. „Da müsste man sich auch über die Zufahrt Gedanken machen. Der eigentliche Weg führt vom Kindergarten auf das Bergl. Und der ist für schwere Fahrzeuge ungeeignet“, weiß Adolf Widmann als Obmann der Waldinteressentschaft Mariathal. Wenn Pilger mit ihrem Pkw zum Marienheiligtum fahren, störe das wenig. Dabei werde aber größtenteils der asphaltierte Weg der Waldinteressentschaft benützt. Erst der letzte Teil des Weges ist im Besitz des Ordens.“