Chronik
Oktober 2019 – Barocksaal im Schloß Tegernsee
Am Sonntag, den 06. Oktober 2019, machten wir uns nach dem Erntedankfest in Brandenberg auf den Weg zum Schloß Tegernsee in Bayern……
Am Sonntag, den 06. Oktober 2019, machten wir uns nach dem Erntedankfest in Brandenberg auf den Weg zum Schloß Tegernsee in Bayern. Dort spielten wir anlässlich der Tegernseer Woche mit dem Liederkranz Tegernsee im Barocksaal des Schlosses unter dem Motto „von drent und herent“ auf.
Von unseren bayerischen Nachbarn wurden wir herzlich aufgenommen und knüpften wieder neue Freundschaften!
Dr. Hans Schmidt, Chronist des Liederkranz Tegernsee schrieb folgenden Bericht in ihre Chronik:
„Liederkranz Tegernsee: Kurkonzert mit „Gänsehaut – Feeling“
Am Schlusstag der Tegernseer Woche bietet der Liederkranz Tegernsee traditionell seinem Stammpublikum ein besonderes Konzert. Das diesjährige Motto lautete: Vo` drent und herent. Im vollbesetzten Barocksaal begrüßte der Männerchor von herent das musikalische fünf-Mäderl-Haus von drent aus Brandenberg/Tirol. Die Familienmusik Rohregger, beste-hend aus dem Ruhepol Mama Tanja und vier hoch musikalischen Töchtern begeisterte mit ihrem profihaften Können die Zuhörer und die Männer des Liederkranzes. Unter der lockeren Stabführung des Dirigenten Timm Tzschaschel und der humorvollen Moderation von Roland Götz bescherten die Sänger den Freunden der Volksmusik einen wunderbaren Nachmittag.
Zum Eingang sorgten die flotten Stückl „Wo san denn die lustigen Tanzer“ und „Ja weil du so schee tanzen kannst“, vorgetragen von den frischen Stimmen der jungen Madln, die sich auf Ziach, Hackbrett, Geige und Gitarre selbst begleiteten, für frohe Stimmung und freudige Gesichter beim Publikum. Es genoss den harmonischen Gleichklang der kräftigen Sopran -und Altstimmen. Diese schwangen sich in Höhen, von denen die Liederkranzler nur träumen können. Die Herren antworteten lauthals mit dem Liedl „s`Deandl hat gsagt“, aufgezeichnet vom Kiem Pauli; im Refrain „kimms`t heit Nacht“ verspricht sie ein offenes Kammerfensterl. Im Kontrast hierzu das von den Frauen ruhig vorgetragene Liebeslied „In der Mölltalleitn“, wo die „scheenen Bleamerl auf der Sunna`seitn“ besungen werden. Von einer unerfüllten Liebe berichtet das Lied der Männer „Wann du durchgehst durch`s Tal“. Danach sangen sie das bekannte modernere Lied „Weit, weit weg“.
Eine angenehme Unterbrechung der musikalischen Darbietungen war die Ehrung des Sängers Konrad Hüller für seine 40 -jährige aktive Sängerzeit beim Liederkranz und anderen Chören. Hierfür erhielt er eine Ehrenurkunde vom Bayerischen Sängerbund und ein flüssiges Dankeschön vom Vorsitzenden Edmund Schimeta.
Nach dem Liedl „Fünf Fensterl“, das der Kiem Pauli aus dem Leitzachtal mitbrachte, mit humorvoller Beschreibung der diversen Liebhaber vom Deandl, spielten und sangen die Frauen das Stück „So zart wie a Fedale“. Es handelt vom Glück, das so zart ist wie eine Feder und das man mit einem freundlichen Blick halten muss. Es lässt sich wie eine Feder schnell verblasen – daher soll man dem Herzen einen Ruck geben mit Freude und lachenden Augen. Vom „Fischerl im Grund“, das die Tegernseer Sänger beim Fahr’n mit der Zilln über’n See fangen, lenkten die Frauen mit dem Lied „Almhörgst“ den Blick auf den Herbst des Jahres und des Lebens. Die engelsgleichen Stimmen der jungen Sängerinnen und der besinnliche Text berührten die Zuhörer. Ein Jodler der Männer und als Anwort der Frauen das Lied „Da summa is` aussi“ mit dem wehmütigen Abschied „Pfiat die Gott mei liabe Alma“ leiteten über zum Schlußgesang der Männer „As boarische Bier“ vom Roider Jackl. Herr Bürgermeister Hans Hagn sprach anschließend den Gästen aus Tirol und allen Mitwirkenden den Dank der Stadt Tegernsee aus. Als Zugabe sangen alle gemeinsam das Lied „Fein sein, beinander bleiben“.
Nach einem langen, nicht endenden Applaus der begeisterten Zuhörer konnte man Stimmen hören, wie: “Wer heute nicht da war, hat etwas einmaliges verpasst“. Eine Dame aus Gmund sagte, sie verspürte bei den Stückln der Rohreggers ein (wie es auf neu-bayerisch heißt) „Gänsehaut – Feeling“ -damit war sie sicherlich nicht allein. Die Liederkranzler äußerten sich ähnlich bei dem anschließenden gemütlichen Beisammensein aller Aktiven im Seehotel zur Post. Dort wurde noch manches alpenländische Liedl mit Ziach-Begleitung durch Magdalena Rohregger und voller Begeisterung aller Sängerinnen und Sänger mit „wieder geölten“ Stimmbändern intoniert. Dem Lied “Wenn Freunde auseinander gehen“ folgte der mehrfach geäußerte Wunsch, dass dies zwar das erste, aber hoffentlich nicht das letzte gemeinsame Singen der beiden Gruppen aus Tirol und Bayern war.“
Bilder: Dr. Hans Schmidt und Familienmusik Rohregger
Bei der bayerischen Jause im Gasthof Post in Tegernsee!